Frühstück nicht bei Tiffany
Frühstück gibt es direkt am Hafen in einer Bar für Hafenangestellte und weniger für Touristen – es findet sich dort ein illustres Publikum ein. Polizeibeamten vor der Schicht, die Geschäftsführung neben den Dockarbeitern und dazwischen ein paar wenige Touristen – und wir. Es gab viel zu sehen und wir konnten uns für die Einreise nach Marokko stärken.
Marokko wir kommen!
Wir sind pünktlich, hatte uns doch der Ticketverkäufer ans Herz gelegt, ja nicht zu verschlafen. Und es geht hinein in den dicken Bauch der Fähre. Sie verschlingt LKWs, PKWs und Wohnmobile und unseren kleinen MakanAngin – den Fresser von Wind und Meilen.
Die Überfahrt ist ruhig und nach einer Stunde sind wir auch schon im Port Ceuta. Baleraria mit ihrem „Seevogel Zwei“ hat uns gut nach Ceuta verfrachtet.
Die Leinen werden übergeworfen und dann – Herzlich Willkommen. Raus aus der Fähre und immer den Schildern „Frontera“ nach. Jetzt nur noch flux über die Grenze und dann sind wir da. Dachten wir ….
Marokko muss noch warten – Die Einreise nach Marokko verzögert sich
Plötzlich Stau. Wildes Gehupe von allen Seiten – wir sollen vorfahren – aber da steht doch einer. Wir sollen zurück fahren – bestimmt nicht, denn den eroberten Meter geben wir nicht mehr ab. Und dann geht gar nichts mehr. Nach einer halben Stunde ahh – jetzt geht’s weiter. Eine Autolänge vorwärts und dann ist wieder Schluss. Wer hier im Drängeln nicht perfekt ist hat verloren. Endlich sind wir um die Kurve und sehen eine endlos lange Schlange. Unsere Gesichter werden länger …
Über Stunden passiert gar nichts. Wir gehen mal gucken. Die 1,5 km bis zur Grenze lassen sich in relativ kurzer Zeit gut laufen. Aber können auch keine Ursache erkennen. Die Grenzbeamten verscheuchen mich, da ich die Kamera dabei habe und man befürchtet, dass ich von der Presse bin.
Viele vermeintliche Helfer bieten uns immer wieder Papiere an, die für den Grenzübertritt nach Marokko notwendig sind. Denn nicht nur wir wollen dort hin, das Auto soll ja auch mit. Natürlich sollen die Papiere und die Hilfe der „Grenzprofis“ kosten. Wir lehnen dankend ab. Ich hole dann selbst ein Ausfuhrpapier vom Zoll und fülle es aus. Wie man das macht, dazu haben wir uns ja schon im Vorfeld informiert. Einreiseformalitäten für Marokko
Gegen 19 Uhr tut sich ein bisschen was. Und die Abstände werden geringer, sodass man immer mal wieder ein paar Meter aufrücken kann. Es ist kurz vor Mitternacht bis wir unsere Pässe das erste Mal bei den Spanischen Grenzbeamten vorzeigen können und die Einreise nach Marokko kann beginnen.
Formulare, Formulare von der Wiege bis nach Marokko …
Erst gibt es einen Stempel in den Pass, dann müssen die Wagenpapiere ausgefüllt und kontrolliert werden. Die Nummer die in den Pass gestempelt wird, soll in das Formular. Leider ist diese nicht leserlich und der Computer nimmt keine Variante an. Ich muss zurück zur Polizei, die den Pass gestempelt hat. Widerwillig zieht der Polizist die Konturen der Zahlen nach. Aber es funktioniert immer noch nicht. Menschenmassen stehen um mich herum – jeder will dran kommen. Alle reden wild durcheinander und schupsen und drängeln nach allen Regeln der Kunst. Hilft nichts – ich muss nochmal zurück. Jetzt wird im Computer nachgesehen und siehe da – eine ganz andere Nummer entpuppt sich als die Richtige. Ich gehe wieder zurück zur Stempelstelle für die Autopapiere. Viele warten dort und bedrängen den Beamten mit ihren vorgehaltenen Papieren. Ich schmuggle mich zwischen durch – und von unten schiebe ich meinen Pass und ein holdes Lächeln dem Beamten entgegen. Ich habe Glück und er schnappt sich meinen. Dies führt zwar fast zu einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen den Wartenden aber die Einreise nach Marokko ist überstanden.
Es müssen noch prüfende Blicke in und unter das Auto geworfen werden und irgendwann haben wir alle Stempel und fahren mit dem Auto auf nächtlich-menschenleerer Straße Richtung Strand. Dort wollen wir am Strand Smir auf einem Wohnmobil Stellplatz übernachten.
Die nach dem WOMO-Führer eingegebenen Koordinaten führen ins Leere. Wir fahren der Nase nach und landen auf einem Platz direkt neben dem Strand, Geruch nach Salzwasser und Meeresrauschen inbegriffen.
Es ist 2:30 Uhr bzw. nach marokkanischer Zeit 1:30 Uhr. Jetzt schnell das Bett herrichten und dann nur noch schlafen. Na ja, vorher gibt es noch einen Schlummertrunk.
Ein langer Tag mit 41km in 13 Stunden am Steuer … Tagesrekord!
Wie es uns auf der Heimreise erging könnt ihr hier lesen: Ceuta | Grenze mit den langen Wartezeiten
Morgen wird alles besser!
Die Route
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[…] Die günstigsten Tickets für die Fähre soll es bei Carlos bei Lidl geben – so steht es jedenfalls in diversen Führern. Wir hatten Lidl ins TomTom eingegeben – im Internet habe ich nur einen Lidl gefunden – aber dort gab es keinen Carlos – und wir hatten keine Lust sämtliche Lidl abzuklappern. Die Infos waren sicher schon ein paar Jahre alt. Direkt am Hafen gibt es unzählige Ticketshops – in einem davon wurden wir zu einem vernünftigen Preis fündig. Morgen um 12:30 Uhr legen wir ab nach Marokko! […]