Am Ostersamstag ist es endlich so weit. Wir starten unsere Reise nach Marokko. Es ist dieser seit einigen Wochen ersehnte Schritt aus dem Haus, hin zum Auto, einsteigen – und los gehts.

Eine Reise nach Marokko mit Schwein

Bei der Abreise kam noch eine liebe Nachbarin um uns mit guten Wünschen zu verabschieden und brachte uns ein rotes Glücksschwein. Wir reisen jetzt also mit Schwein. Hoffen wir mal … Es hat sich bewährt. Wir werden das Schwein nun zum „Bulli-Glücksbringer-Schwein“ ernennen. 

Das"Bulli-Glücksbringer-Schwein" auf der Reise nach Marokko
Das“Bulli-Glücksbringer-Schwein“

Zuhause – Lyon in einem Rutsch

Der Ostersamstag erweist sich als ein trefflicher Reisetag. Kaum Stau und es flutscht nur so. München – Stuttgart – Freiburg – an Basel vorbei – Lyon und kurz danach suchen wir uns nach 1010 km eine nächtliche Bleibe. Ein Standplatz in Tournon-sur-Rhône bot sich da an. Nicht schön, aber für die eine Nacht taugt es.

Tournon-sur-Rhône | Übernachtungsplatz
Tournon-sur-Rhône | Übernachtungsplatz

Unter einer wunderschönen Paulownie (Blauglockenbaum) schlafen wir die erste Nacht in unserem Bulli. Nicht ganz so sanft – weil ungewohnt – aber doch bequem. Die nächtlichen Temperaturen sanken hart an die Grenze der Erträglichkeit – jedenfalls für mich als „Warmschläfer“ – es gibt ja nichts Schlimmeres, als wenn nachts die Nasenspitze kalt wird. Das war nur ganz kurz der Fall. Da es ab Lyon dauerhaft 18° hatte, haben wir die Entscheidung für „im Bulli schlafen“ gefällt. Die Alternative wäre das Hotel gewesen.

Ostersonntag – Frühstück französisch

Der morgendliche Blick auf die Paulownie
Der morgendliche Blick auf die Paulownie

Der nächste Morgen weckt uns mit Vogelgezwitscher und einem herrlichen blauen Himmel. Die Prozedur der Morgentoilette und das Umbauen vom Bett zum Auto muss sich noch einspielen. Aber in sechs Wochen wird das wie am Schnürchen laufen. Wir starten zum nächsten Café. Deux Café und deux Croissants (auf bayerisch auch „Kroiseng“ genannt) fließen meinem Mann ganz beiläufig von den Lippen. 5 Wochen Französisch Intensivkurs machen sich eben doch bezahlt. Und dann genießen wir zum Ostersonntag-Frühstück einen phantastischen Kaffee und ein knuspriges Butterhörnchen. So beginnt ein guter Tag.

Geschwindigkeitsbegrenzung PRO und CONTRA

Die Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 bzw. 120 km/h in Spanien machen das Fahren – jedenfalls für mich – ziemlich ermüdend. Fünf Stunden mit 220 km/h oder bis Anschlag, je nach Auto, sind nicht ein Bruchteil so anstrengend. Mein Mann erbarmt sich – Gott-sei-Dank. Ich muss tatsächlich richtig kämpfen, dass ich nicht einschlafe – ich bin eben nicht monotoniefest. Die Straßen, sowohl in Frankreich als auch in Spanien, sind sehr gut. Da bekommt man was für sein Geld. Mautgebühren insgesamt ca. 210 €. Leiser Belag in super Zustand, wenig bis keine Baustellen und kaum Stau. Landschaftlich ein wunderschöne Reise, obwohl wir nur Autobahn fahren.

Viva españa

Nach dem Frühstück starten wir durch – Avignon – Marseille – Barcelona – Valencia, nach 975 km erreichen wir Piles. Ein schrecklicher Ort – er liegt zwar direkt am Meer, ist aber eine richtige Touristen Ferienhochburg. Wohnungen und Ferienhäuser stehen dicht gedrängt und sind jetzt in der Vorsaison ziemlich verlassen und wenig einladend. Wir nächtigen im Camper Park km Zero. Der Stellplatz ist zweckmäßig mit allen Facilitäten incl. WLAN (sehr gut) aber im Industriezentrum gelegen. Damit also das Ambiente nicht so prickelnd. Für eine Nacht auf der Durchreise gut – aber hier machen auch Menschen Urlaub! Da erklärt sich dann, warum für immer mehr Menschen Urlaub mehr Frust statt Freude ist. (Dazu gibt es bald einen Blogbeitrag.) Immerhin haben wir fein gespeist, am Meer gesessen und so richtige Meeresluft geschnuppert. Sonne und Salz auf der Haut – was gibt es schöneres …

Strand von Piles in der Abendsonne
Strand von Piles in der Abendsonne

Die Nacht läßt sich gut an – es ist wärmer als in der vergangenen Nacht und es ging schon viel schneller mit dem Umbau zum Schlafzimmer …

Manchmal läuft es einfach gut, die letzte Etappe unserer Reise nach Marokko vergeht wie im Flug. Wir fahren durch die diversen Natur- und Nationalparks von Andalusien, vorbei an der herrlichen Landschaft der Sierra Nevada und des El Torcal de antequera mit tollen Fels- und Gesteinsformationen. Unser Bulli erweist sich als ein getreuer kleiner Kilometerfresser – MakanKilometer – sozusagen. Er schnurrt bergauf- bergab und erreichen am Nachmittag nach insgesamt 2720 km Algeciras.

Andalusien ein Land mit vielen Natur- und Nationalparks
Andalusien ein Land mit vielen Natur- und Nationalparks

Unser Bulli "Makan Kilometer" frisst sich durch Spanien
Unser Bulli „MakanKilometer“ frisst sich durch Spanien

Nicht nur bei Carlos gibt es Tickets!

Die günstigsten Tickets für die Fähre soll es bei Carlos bei Lidl geben – so steht es jedenfalls in diversen Führern. Wir hatten Lidl ins TomTom eingegeben – im Internet habe ich nur einen Lidl in Algeciras gefunden – aber dort gab es keinen Carlos – und wir hatten keine Lust sämtliche Lidl abzuklappern. Die Infos waren sicher schon ein paar Jahre alt. Direkt am Hafen gibt es unzählige Ticketshops – in einem davon wurden wir zu einem vernünftigen Preis fündig. Wir haben die erste  Etappe unserer Reise nach Marokko geschafft. Morgen um 12:30 Uhr legen wir ab nach Marokko!

Unterhalb des Affenfelsen von Gibraltar auf dem Übernachtungsplatz der Marina auf der Reise nach Marokko
Unterhalb des Affenfelsen von Gibraltar auf dem Übernachtungsplatz der Marina

Die Nacht verbringen wir in Gibraltar, am Yachthafen direkt unterhalb des Affen-Felsen. Wusstet ihr, dass Gibraltar zu England gehört? Seit einigen Jahren muss man nicht mehr offiziell eine Grenze passieren – aber das könnte sich ja jetzt wieder ändern.

Marina in La Linea
Marina in La Linea

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