Am nächsten Tag will ich dann in die andere Richtung. Also westlich von Lissabon nach Belem. Ich steige am Hieronymuskloster »Mosteiro dos Jerónimos« aus. Es ist ein großes imposantes Gebäude, dass ich schon am Vorabend vom Bus aus gesehen hatte und es war toll beleuchtet. Noch beeindruckender war jedoch die Schlange der anstehenden Menschen. ich beschließe spontan, dass ich nicht die hundertste Kirche oder Kloster von innen sehen muss und gehe mal ein Stückchen weiter. Das nächste »Musst to do« wartet schon gleich neben an. 

Die Pastéis de Belem bei der es die angeblich besten Pastéis de Nata gibt. Das sind diese kleinen runden Törtchen mit der leckeren Vanillecremefüllung. Ok – ich sehe schon von weitem, dass das hier auch wieder nicht wird. Lange Schlangen … Lissabon die Stadt der Schlangen …  sagt ja schon der Name Lis – evtl. lang, in irgendeiner Sprache wird es schon lang bedeuten und Boa – die Schlange. ;))

Also keine Pastéis de Nata – naja eh besser für die Figur.

Kleiner Gedankenausflug:

Das mit den Sehenswürdigkeiten und den »Must to do« oder »Must have« ist wahrscheinlich nur darin begründet, dass zum Beispiel die Bäckerei oder Konditorei es geschafft hat, in irgendeinem Reiseführer zu kommen. Bist du da einmal in einem drin schreiben alle anderen davon ab. Ich denke wenn im Marco Polo | Chiemgau stehen würde, man solle nach Nöstlbach fahren sich auf die Bank unter dem Apfelbaum setzen und den Spirit of Nöstlbach genießen, würden da wahrscheinlich im Sommer auch Schlangen anstehen. 

Es wär dann ganz einfach mit dem Geld verdienen, man würde seinen transportablen Würschtles-Grill aufbauen, hätte immer einen kalten Kasten Bier, Wasser, Limo vorrätig und schon könnte die Kohle rollen. 

Entdeckerdenkmal »Padrão Dos Descobrimentos«

Ich passiere den wunderschönen Garten und laufe Richtung Denkmal der Entdeckungen »Padrão Dos Descobrimentos« 

Dieses wurde 1960 eröffnet und ist den dem Zeitalter der Entdeckungen im 15. und 16. Jahrhundert gewidmet. Die Zeit die Portugal durch den Import von Gewürzen groß gemacht hat. 

Es ist ein 52 m hoher Bau aus Beton der an den Bug eines Schiffes, einer Karavelle – dem Schiff der Entdecker, erinnert. Heinrich der Seefahrer ist am Bug des Schiffes und ist umringt von vielen berühmten Entdecker aus der portugiesischen Seefahrtsgeschichte. Im Inneren führt ein Fahrstuhl hinauf auf die Aussichtsplattform die eine tolle Aussicht bietet. Ja – ich bin doch hinaufgefahren. Die Brüstung ist fest und undurchsichtig und solange man sich nicht über dieselbe lehnt, geht es mit dem »Knieschwammerl«. Ich hatte auch ein bestimmtest Foto im Kopf, das ich machen wollte. Leider sind das dann so Fotos die ich »mal schnell« mache, weil ich ja dann doch nicht so ganz schwindelfrei bin und nicht lange rum fummeln will. Aber mit Photoshop wurde es schon noch das Foto, dass ich im Kopf hatte. 

Torre de Belém

Gleich neben an nur wenige hundert Meter weiter befindet sich der Torre de Belém der an der Hafeneinfahrt steht. Als Portugal noch eine weltweit führende Seemacht war, sollte der Turm die Hafeneinfahrt beschützen. An der gegenüberliegenden Mole gab es noch einen Turm und man konnte so feindliche Schiffe ins Kreuzfeuer nehmen. Aber 1755 bei dem großen Erdbeben hat es den anderen Turm zum Einsturz gebracht. Nachdem er Gefängnis und Zollamt war wurde er dann zum UNESCO Weltkulturerbe. Viele Um- und Anbauten erlebte er bis er so stolz und schön wie heute dem Andrang der Menschenmassen trotzt.

Ich gehe weiter am Tejo entlang und verlasse den Touristenpfad. Vorbei am  Monument aos Combatentes do Ultramar, einem Denkmal, das den gefallenen portugiesischen Soldaten gewidmet ist erreiche ich kurz darauf erreiche ich die Fundação Champalimaud. Es wird deutlich ruhiger. 

Torre de Belém

Fondation Champalimaud

Ich hatte am ersten Tag bei unserer unfreiwilligen Stadtrundfahrt dort ein tolles Gebäude gesehen und wollte da unbedingt hin. 

Es ist ein futuristisch anmutendes Gebäude der Champalimaud Stiftung und gilt als das Zentrum für die Erforschung des Unbekannten. Es geht um biomedizinische Forschung in den Bereichen der Neurowissenschaften und der Krebsforschung. Es gibt ein Amphitheater und auch einen Infinity Pool für Enten und anderes Federvieh. 

Entworfen wurde das Gebäude vom Architekten Charles Correa aus Goa und es soll »… die Architektur zur Skulptur erheben, die Skulptur zur Schönheit und die Schönheit zur Therapie und so die Tätigkeit des Zentrum würdigen«. 

Auf der Terrasse des »Darwins Café«, dort in der Fondation, lässt sich vorzüglich, ab von den Touristenströmen, zu Mittag essen. Es ist so herrlich dort auf der Terrasse zu sitzen und auf den Tejo zu sehen und die Ruhe und Exklusivität eines guten Restaurants zu genießen. Ich zelebriere förmlich meine Mittagspause dort und lasse mir meinen Lunch schmecken. DAs Gebäude ist ein Eldorado für Fotografen moderner Architektur und kaum Menschen die einem ständig ins Bild latschen. Ein toller Ort … magisch und schön. 

Gestärkt und frohen Mutes laufe ich am Ufer des Tejo entlang Richtung Zentrum. 

Maat – Museum of modern Art und Architecture and Technique

Der Weg zieht sich ganz schön, aber ich möchte noch zum MAAT. Museum of modern Art und Architecture. Auch ein sehr schöner, moderner Bau an dem sich  gut fotografieren lässt. Leider stehen auch hier zuviele Leute rum als das man sie schön ins Bild integrieren könnte. Aber mal sehen, was die neue AI bei PhotoShop da machen kann. Auch so ein Programm braucht seine Herausforderungen. 😉

Der lange Fußweg in der Wärme auf dem Asphalt ist ganz schön ermüdend, da hilft auch kein Espresso mehr, den ich direkt unter der »Brücke des 25. April« einnehme. Ganz schön laut so eine Eisenbrücke wenn man direkt darunter steht. Auf meiner Liste habe ich noch das Cruise Terminal, welches ich auch finde und es auch geöffnet hat. Es ist dort eine Ausstellung zum 25.4.1974 zu sehen, dem Tag der friedlichen Militärrevolution, bei der die Diktatur ihr Ende fand. Leider finde ich die Location nicht, die ich fotografieren wollte und auch Nachfrage stellen der Museumwärter und ich fest, dass es ein anderes Kreuzfahrtterminal ist. Dort war ich aber schon am Vortag. Wir ziehen Google zu rate und es stellt sich heraus, das was ich fotografieren wollte befindet sich auf der Dachterasse des Gebäudes und die war gesperrt. Sowohl mit dem Abzug als auch über Treppe nicht erreichbar und gesperrt. Schade. Aber ok – ist wohl so und muss man akzeptierten. 

Ich stürze mich nochmal in den Großstadtdschungel und besteige den nächsten Bahnhof um in die Stadt zu fahren. So ein fremdes Verkehrsnetz ist ja schon immer eine Herausforderung und man ist sich nicht so wirklich sicher ob man auch da ankommt wo man hin will. Aber es klappt alles und dich mache noch einen kleinen Stadtbummel durch die Alfama Lissabons. Die tiefstehende Sonne taucht die Innenstadt in ein ganz besonderes Licht. Ich bummle wieder durch die Gassen und bleibe hier und da stehen um den Straßenmusikern zu lauschen. Es ist schon eine besondere Stimmung die diese Stadt umgibt. Nichtsdestotrotz muss ich mich dann doch langsam auf den Heimweg machen.

Roadtrip Portugal

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