»Capela do Senhor da Pedra«
Wir sagen ›Adeus Porto‹ und fahren weiter Richtung Aveiro. Auf dem Weg etwas südlich von Porto ist die Kapelle von Herrn Stein »Capela do Senhor da Pedra«. Eine kleine Kapelle die ziemlich weit ins Wasser hineingebaut ist und bei Flut nicht trockenen Fußes erreichbar ist. Also fast so wie »Le Mont-Saint-Michel« Ein sehr schönes Fotomotiv. Daher statten wir Herrn Stein einen Besuch ab. Es ist ja schön, dass die Kapelle renoviert wird und einen neuen Anstrich bekommt, der ihr auch sehr gut steht, aber doch nicht, wenn ich dort fotografieren möchte … 😉 Also das ganze Teil ist eingerüstet und ein wirklich schönes Foto kann so nicht entstehen – ausser man steht auf Gerüste …
Kapelle des Herrn des Steins
Ein einzigartiger Ort, der Legenden und Geschichten aus anderen Zeiten trägt.
Einige sagen, dass die Kapelle als Bezahlung eines Versprechens von jemandem gebaut wurde, der ein Unglück auf hoher See überlebte und durch eine Welle gerettet wurde, die ihn zum Felsen spülte. Andere glauben, dass das Bild Christi dort gelandet ist, vom Meer angespült wurde und »dass es an einem schönen Tag auf dem Stein landete, auf dem später die Kapelle errichtet wurde«.
Wieder andere schwören, dass, als sich die Bewohner von Gulpilhares darauf vorbereiteten, eine Einsiedelei für den Herrn von Stein zu bauen, ein mysteriöses Licht über den Felsen am Meer erschien. Jede Nacht tauchte das Licht wieder auf und ließ die Bewohner glauben, es sei ein Zeichen des Himmels. Aus diesem Grund gaben sie den Plan, die Einsiedelei im Ort zu bauen auf und beschlossen, die Kapelle an der Stelle zu bauen, an der das Licht erschien.
Eine weitere berühmte Legende, die mit diesem Ort verbunden ist, ist die, die uns sagt, dass an einem Nebelmorgen D. Sebastiãos Pferd seine Pfoten auf einen der Felsen stellte. Er kehrte aber schließlich zurück, ohne portugiesische Strände betreten zu haben – und rechtfertigte damit die beiden abgerundeten und parallelen Markierungen, die sich angeblich dort befinden.
Aber alles, was wir glauben können, wird angesichts des außergewöhnlichen Blicks auf den Strand und die Kapelle, die filmisch auf einem Felsen liegt, der von den Wellen des Meeres umspielt wird, leicht vergessen. Kein Wunder, dass dieser Ort von der Organisation „European Best Destinations“ zum zehntschönsten Strand Europas gewählt wurde.
Quelle: SAPOVIAGENS
Aveiro
Wir nähern uns Aveiro, dem ›Venedig von Portugal‹. Der Stellplatz ist etwas am Stadtrand auf einem großen Parkplatz ganz in der Nähe des Bahnhofes und total voll. Toll, wenn auch in den Parkplätzen, die für die Wohnmobile vorgesehen sind, kleine Autos parken und das den ganzen Tag … ok ich fahre mal um den ›Stock rum‹ und tatsächlich gibt es noch einen Platz auf dem man stehen kann. Mal wieder nicht schön aber zweckmäßig. Von dort sind es nur 20 Minuten und man ist zu Fuß mitten in der Stadt.
Der Weg geht vorbei an dem wunderschön renovierten Bahnhof. Die Aussenfassade ist mit den weißblauen Fliesen, ›Azulejos‹ wie sie hier genannt werden, sehr hübsch verkleidet und strahlt regelrecht in seinem neuen Glanz. Eine lange Avenue mit vielen Jugenstilhäusern führt direkt in die Stadt hinein. Am Ende befindet sich der Kanal und die ›Gondeln‹.
Naja – meine Meinung dazu? Ein paar Kanäle und ein paar Schiffchen die einen hochgezogenen Bug haben machen noch kein Venedig. ABER – ich fand das Städtchen sehr, sehr nett. Insbesondere nach dem lauten und hektischen Porto eine Wohltat für die Seele. Die Stadt ist so unaufgeregt, die Gassen zwar belebt aber gemütlich und man kann einfach schön schlendern, sitzen und Eis essen.
In Ermangelung eines Restaurants in Laufnähe des Stellplatzes gehe ich einkaufen und wir machen uns ein üppiges Garnelengericht, dass wir mit großem Genuss im Womo verspeisen.
Costa Nova: Wo bunte Streifen und riesige Wellen aufeinandertreffen
Nein, wir reden nicht über das rustikale Geschirr der Marke Costa Nova (obwohl das auch ganz nett ist). Bestimmt habt ihr die bunt gestreiften Häuser schon oft auf Fotos gesehen. Wir fahren weiter zu dem bezaubernden Küstenort Costa Nova, der für diese farbenfrohen, gestreiften Häuschen berühmt ist. Der Ort liegt auf einer Sandbank zwischen Atlantik und Lagune – die perfekte Kulisse für den nächsten Instagram-Post.
Ein traumhafter Sandstrand mit hohen Dünen und gigantischen Wellen erwartet einen direkt am Meer. Die einst für Fischer gedachten Lager- und Bootshäuser wurden in knalligen Farben gestreift angemalt und sind damit zu einem echten Hingucker geworden, der Costa Nova zu einem der meistgeposteten Orte in den sozialen Medien gemacht hat.
Wenn man weiter ans Ende der Landspitze fährt, entdeckt man den angeblich höchsten Leuchtturm Portugals, den ‚Farol da Barra‘. In seiner Nähe gibt es viele Stellplätze, die uns allerdings nicht so überzeugt haben – da gehen wir lieber erstmal etwas essen. Allerdings ist das gar nicht so einfach, denn die Restaurants sind gut besucht, und es erfordert etwas Glück, einen Platz zu ergattern. Wir hatten Glück und haben zum ersten Mal ‚Bacalhau‘ probiert. Das ist Portugals Nationalgericht – eingesalzener und getrockneter Kabeljau, der so lange eingeweicht werden muss, bis er wieder zart und entsalzt ist. Danach wird er mit Gemüse und Tomaten gebacken. Am besten schmeckt er einen Tag später, wenn er aufgewärmt wurde. Wir fanden jedoch, dass der Bacalhau, den wir schon ein paar Mal zuhause selbst gemacht haben, besser schmeckt. Trotzdem war das Gericht lecker und vor allem sehr üppig. Die Portionen sind hier so riesig, dass es meistens reicht, nur eine Vorspeise zu bestellen. Auch in Porto haben wir bemerkt, dass viel Essen auf den Tellern zurückbleibt. Nachhaltigkeit sieht anders aus… Aber es gibt sicher viele verschiedene Zubereitungsvarianten.
Die Entfernungen sind ja nicht riesig, und so fahren wir zu unserem nächsten Ziel. Wer weiß, welche Abenteuer und kulinarischen Highlights uns dort erwarten?