Nach gefühlten 200.000 Schlaglöchern, 2.000 km, 37°C und Wind mit Windstärke 5 (gefühlt 8) sind wir heute in Tata angekommen. Ein Ort, der an Bedeutungslosigkeit nicht zu überbieten, aber landschaftlich wunderschön gelegen ist. Direkt an einem Fluß!! der auch Wasser führt mitten in der Wüste zwischen hohen Bergen. Unser allabendliches Tajine war diesmal sehr gut und wir sind satt und zufrieden.

Unser gestriger Ausflug nach Erg Chegaga war jetzt nicht so ganz der Burner – da die Dünen auf dem Weg nur sehr klein sind und wir alten Schisser uns jetzt nicht getraut haben einfach 20 km in die Wüste hineinzufahren und nicht mehr rauszukommen … Obwohl wir Sandbleche dabei hätten. Ausgeschildert ist nämlich gar nichts – das hat wahrscheinlich den Grund, die dort ansässigen Wüstentouren-Fuzzis wollen keine Konkurrenz bekommen. Wissen ist Macht. Uns war es aber genug Wüste. Wir sind dann nach Agdz gefahren und haben dort genächtigt. Die Straße bot mal wieder alles – Von der Schotterpiste bis zu mehrspurigen Straße incl. zwei Seitenstreifen – einer für Fußgänger der andere für Esel.

Den Übernachtungs-Platz zeichnete ein maroder Charme aus und Dusch- und Waschräume, deren Existenz man offensichtlich völlig vergessen hatte …

Heute fuhren wir durch den Anti Atlas – warum der jetzt so heißt, erschließt sich nicht – denn die Berge sind genauso hoch wie die des Hohen Atlas – also keine 1700 mtr. tiefe Löcher ;))

Viele beeindruckende Hochebenen mit Oasen. Wenn man wieder über eine Bergkuppe fuhr, war es immer eine Überraschung welch ein herrlicher Blick sich jetzt wieder bot.

Begleitet wurde unsere Fahrt heute von einem enormen Sturm – wie bereits erwähnt – gefühlte 8 Bft. Der Sand wurde hochaufgewirbelt und es gab auf der Straße richtige Sandverwehungen – sieht ähnlich aus, wie die Schneeverwehungen bei uns.

Kaffeepause machten wir in Tazenakht. Dort war heute Viehmarkt – die letzte Fahrt dürfen die Schafe und Ziegen im Cabrio machen …

Manch einer wollte sich gegen entsprechendes Entgelt auch gerne fotografieren lassen, während ein anderer gleich auf mich los ging und handgreiflich wurde.

Harald hat sich dort mit seinen spärlichen Berberisch-Kenntnissen gleich mehrere Portionen Datteln erhandelt, die waren wirklich lecker. Ein 3-Liter Frischhaltebeutel (aus unserem Bestand) voll kostete allerdings auch die stolze Summe von 7 Dirham, also fast 70 Cent. Nachdem das Geschäft getätigt war, hat der Händel dann auch gleich den Laden für heute geschlossen.

Am Nachmittag musste eine kleine sanitäre Zwangspause eingelegt werden, wegen drückender Probleme. Im vermeintlichen Hotel-Restaurant-Café war die Dorfjugend versammelt und man hieß uns mit einem „Madam – welcome in Tinitat“ (oder so ähnlich hieß dieses gottverlassene Kaff) und Service wie Wasseraufdrehen und Türe-aufhalten willkommen. Wir waren dort anscheinend eine echte Sensation. Auch Harald wurde von den weiblichen Berberschönheiten von allen Seiten hold angelächelt – und er lächelte sogar zurück.

Die Straßenführung war vogelwild, da dort die vorhandenen Straßentrassen entweder von einem Fluss weggespült wurden oder von diversen Bergrutschen verschüttet waren. Gekennzeichnet ist es immer – man stapelt ein paar Steinmännchen auf und sprüht die mit weißer Farbe an, dann weiß der kundige Autofahrer – holla – da gibt es ein Problem – ich muss mal langsam machen. Und wenn er dann doch nicht langsam gemacht hat – dann landet er auf einem Feld am Ortsrand – da wird dann nur noch ein flacher Stein aufrecht in die Erde gesteckt … Das sind offensichtlich die Friedhöfe – ohne alles – nur ein aufrechtes Täfelchen.

Wir haben es geschafft und sind nun schon ziemlich im Süden – morgen geht es weiter Richtung Küste – die werden wir zwar erst übermorgen erreichen – aber wir sind gespannt auf die schöne Landschaft.

 

 

 

 

 

 

Hier lässt sich Tata gut finden:

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