Man weiß, dass Amerika unter der Herrschaft von Fidel Castro seit der Revolution im Jahre 1959 tabu war. Amerika verhängte ein allgemeines Handelsembargo und Fidel verteufelte das ganze amerikanische Zeugs, nebst Im- und Exporten und natürlich auch die Cola. Aber war ist ein Cuba Libre ohne Cola? Der Kubaner, ein Künstler der Improvisation, produzierte also selbst ein solches Getränk und zwar in einem staatseigenen Betrieb namens „Ciego Montero“, einem Joint Venture zwischen dem kubanischen Staatsbetrieb „Los Portales SA“ und derm schweizerischen Konzern Nestlé.* Sie nannten das Getränk tuKola –  so weit so gut. Trotz Embargo findet man mittlerweile in aber auch Kuba Coca-Cola, das über Drittländer importiert wird.

Das köstlich braune Getränk heißt im Volksmund Cola, schmeckt auch ganz ähnlich und ist mit einem ordentlichen Schuss Rum ein durchaus genießbares Getränk. Nun kam die Zeit als tuKola in Dosen abgefüllt wurde. Auch hier stand man der allgemeinen Entwicklung nicht nach und füllte das kubanische Softgetränk in rote Dosen und versah sie mit einem schwungvollen Schriftzug.

Enthält das TuKola Dosendesign eine versteckte Botschaft?

Und so steht sie also vor mir. Ich schaue mir das Design an und traue meinen Augen nicht. Ein großer, starker dunkelhäutiger Mann hält eine Keule (man dachte wahrscheinlich Cola kommt von Keule) in der hoch erhobener Hand und holt kräftig aus. Vor ihm zwei weiße Männer, die sich ängstlich eng aneinander klammern. So interpretieren wir das Bild.

Ich denke nach und überlege mir, wie wohl gleiches Design in umgekehrter Farbgebung  in unserem Land ankommen würde …

Wer hat sich was und wenn überhaupt dabei gedacht? Wir erkundigen uns immer mal wieder. Es scheint dem Kubaner nicht bewusst zu sein, was auf der Dose abgebildet ist. Man erzählt uns, dass sei eine Sportveranstaltung und hätte rein gar nichts mit Prügelei, political incorrectness oder ähnlichem zu tun.

Es könnte natürlich auch mit dem Ende der Kolonialherrschaft zu tun haben … Die Emanzipation des schwarzen Mannes.

Wir sind nach wie vor auf der Suche nach Entschlüsselung der geheimen Botschaft der kubanischen Cola. Es gibt ja auch eine Menge Verschwörungstheroien für das normale Cola. So z.B. wird in einigen muslimischen Ländern das Gerücht verbreitet, dass der Coca-Cola-Schriftzug spiegelverkehrt und arabisch gelesen die anti-muslimische Botschaft „La Mohammed, la Mekka“, auf Deutsch: „Nein zu Mohammed, nein zu Mekka“, enthalte. Wer’s glaubt …

*Wikipedia

3 Kommentare

  1. Hallo,

    ich glaube hier ist eher die Fantasie mit euch durchgegangen. Nationalsport in Kuba ist Baseball. Die Figuren auf der Dose stellen einen Pitcher (Werfer) und einen Batter (Schlagmann) da. Klassische Gegenspieler beim Baseball. Das Weiß und Schwarz ist als Kontrast gedacht und zeigt beide Spieler gehören zu unterschiedlichen Teams. Es stimmt also wenn die Kubaner von Sportevent sprechen.

    Viele Grüße

    Roland

  2. Lieber Roland,

    du magst faktisch völlig recht haben. Und das hat sich der Designer auch sicher so gedacht. Aber nicht jeder weiß den Hintergrund und gerade deshalb muss man sich immer überlegen, was könnte denn beim Verbraucher, Leser etc. ankommen. Da ich selber in der Branche tätig bin, habe ich auf viele Arbeiten im Bereich Design einen etwas anderen Blickwinkel. Im übrigen gibt es auch noch eine Cola-Light – da ist die Darstellung genau umgekehrt. Vorne der Mann ist weiß – die Figuren im Hintergrund sind schwarz.

    Noch zur Info: manche Betrachtungen sind mit einem Augenzwinkern geschrieben und vielleicht auch nicht so ganz bierernst zu nehmen. ;))

    Liebe Grüße

    Regine

  3. Hallo Regine,

    natürlich sollte man sich überlegen was beim Verbraucher ankommt. Es ist aber nicht möglich sich auf jeden ausländischen Besucher einzustellen. In Nord- und Mittelamerika versteht vermutlich jeder das Bild. Übrigens sind im Hintergrund nicht zwei Figuren sondern nur eine zu sehen. Der scheinbar zweite Kopf ist ein Baseballhandschuh. Ist eine typische Pitcher Haltung.

    Viele Grüße Roland

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