Also vorab möchte ich eines ganz deutlich klarstellen: was in diesem Beitrag steht, sind unsere ganz persönlichen Meinungen und Betrachtungen. Sie sind vielleicht ein wenig provokant, aber auch nicht ganz so ernst gemeint.
Wir sind der Revolution auf der Spur
Wenn man so in den Museen die Fotos der vergangenen großen Tage der Revolution sieht, dann beschleichen einen so manche Gedanken – die vielleicht nicht so ganz im Sinne der Revolution waren.
Fidel, Raul und natürlch Che – es waren schöne Männer. Feurige Augen, durchtrainierte Körper, voller Elan und Lebensdrang. Große, fesche Jungs. Und so dachten sie auch. Sie wollten spielen, wie in Kindertagen, nur mit echten Waffen und Menschen. Draufgänger gab es damals wie heute auch. Wie viel wagemutige junge Menschen gibt es heute, die entweder kämpfen wollen oder ihren Kampfesdrang im Sport ausleben. Es ist nie ungefährlich, dass wollen sie auch nicht. Aber sie wollen sich beweisen und messen und siegen. Was gibt es schöneres für das Ego, als sich im Bad einer jubelnden Masse zu suhlen. Und sie hatten es drauf – sie hatten Geld und Charisma.
Che ging soweit, dass er den ihm zugemuteten Posten in der Regierung hinwarf, sich der Verantwortung entledigte und aufbrach nach Bolivien, um dort weiter zu kämpfen. Als Vorwand, der Sache wegen – aber eigentlich um des Kampfes willen. Er verstand sich als Kämpfer und nicht als Regierender. Blöd, dass es nicht lange gut ging und er sehr früh dort bei einem Kampf ums Leben kam.
Fidel und Raul hatten vor der großen Revolution 1959 bereits im Jahr 1953 eine Revolution geplant. Eben genau in diesem Santiago de Cuba, eine unserer nächsten Stationen. Da waren die Buben aber noch nicht so versiert und Raúl, mit damals zarten 22 Jahren, verfuhr sich – was ein Wunder in Kuba – und ein anderes Auto hatte eine Panne. Da nahm man Fidel fest und wollte ihn eigentlich gleich umbringen. Der Kommandant, der damit betraut wurde, brachte ihn aber in eine Polizeistation, er bekam einen Prozess und wurde für fünf Jahre verurteilt. Der Polizist dachte sicher, dass es sich um einen Dummejungenstreich des 27jährigen Fidels handelte.
Fidel, mittlerweile Rechtsanwalt verteidigte sich selber und sprach die berühmten Worte, dass „die Geschichte ihn freisprechen werde“. Auch das ist wieder eine Sicht auf die Dinge je nach Betrachtungswinkel und Zeitpunkt. Nach 20 Monaten Haft kam er frei und dann machte er es sechs Jahre später aber richtig.
Wir wundern uns allerorten, dass hier immer noch Fidel und Che verehrt werden, wie in anderen Ländern Jesus Christus. Haben die beiden denn Wohlstand und Glück über das Land gebracht?? Nein, als es ans regieren ging, da haben sie kläglich versagt. Oder ist das regieren, wenn man ein Volk einsperrt, Handelsbeschränkungen verhängt und sich durch Verhandlungsresistenz Embargos des Auslandes unterwirft. Und die Armut letztendlich, wenn man ehrlich ist, allerorten zulässt.
Der Verfall ist unaufhaltsam und wahrscheinlich aus lauter Machtgier hat man sich auch kein ausländisches Know-how und vernünftige Berater geholt. So wurschtelt man vor sich hin, erzählt dem Volk, das sei jetzt mal eine Speizial- oder Sonderperiode und alles wird gut.
Dazu lächeln Fidel und Che heute noch hold und väterlich von großen Plakaten an populären Standorten. Mit kämpferischen und suggestiven Parolen werden auch heute noch am Straßenrand oder vor Fabriken die Einwohner auf die Herrscher eingeschworen.
Die Plakate sind stets in einem gut leserlichem Zustand – im Gegensatz zu den Straßenschildern. Dafür ist Geld da.