Vom Kap Arkona nach Stralsund

Vom Kap Arkona, dem nördlichsten Punkt der Insel Rügen sind es rund 70 km bis nach Stralsund, der nächsten Station auf unserer Ostseereise. Wir fahren entlang der Westseite Rügens in Richtung Strelasund, einer Meerenge der Ostsee. Es gibt sowohl einen Damm mit Brücke zur Verbindung zwischen der Stadt und der Insel – den Rügendamm über die Insel Dänholm nach Altefähr – als auch eine Brücke, die Rügenbrücke; beide Verbindungen bilden die einzigen festen Strelasundquerungen. Stralsund liegt nahe dem Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft mit seiner großen Artenvielfalt.

Wir kommen am späten Nachmittag am Caravanstellplatz an der Rügenbrücke an. Wir sind angenehm überrascht wie gut hier alles organisiert ist. Alles ist sehr sauber und funktioniert incl. eines Brötchenservices. An den Stellplätzen sind Stromsäulen. Man wirft Geld ein und zahlt damit verbrauchsorientiert. Macht Sinn, denn mit den Strompauschalen, profitiert das Megamobil mit Tiefkühler und anderen stromintensiven Geräten sehr, während der Minicamper das Licht gar nicht so lange brennen lassen kann, dass er auch nur annähernd an den Betrag für die Pauschale kommt.

Der Platz liegt sehr zentral und man kann gut von dort zu Fuß in die Stadt laufen. Wir gehen Richtung Hafen und essen dort sehr gut, auf Empfehlung der freundlichen Frau an der Rezeption des Platzes, beim „Klabautermann“. Die Küche ist bodenständig und bringt ganz ordentliche Hausmannskost auf den Tisch.

Stadtführung in Stralsund

Für den nächsten Vormittag habe ich mir eine Stadtführung gebucht. Ich finde das manchmal ganz hilfreich, da man in kurzer Zeit mit einer Stadt vertraut gemacht wird und so manche Insider Information zu erfahren ist.

Treffpunkt war um 11 Uhr am Alten Markt. D.h. ich hatte genügend Zeit gemütlich zu frühstücken und dann in die Stadt hinein zu schlendern. Hier dort ein Foto zu machen und noch einen Espresso zu trinken bevor es dann los ging.

Geschichte von Straslund

Stralsund erhielt nach der Besiedlung im Zuge der deutschen Ostsiedlung am 31. Oktober 1234 vom rügenschen Fürsten Wizlaw I. das Stadtrecht nach Rostocker bzw. Lübecker Vorbild. Die Gegend war von Slawen besiedelt gewesen, was auch ihren slawischen Namensbestandteil Stral erklärt (stral bedeutet Pfeil- bzw. Speerspitze, -sund steht in germanischen Sprachen für eine trennende Enge und meint hier den Strelasund).

Stralsund wurde vorwiegend durch Siedler aus Westfalen schnell zu einer bedeutenden Handelsstadt im Ostseeraum. Die Stadt gehörte nach dem Erlöschen des Fürstentums Rügen 1325 zu Pommern-Wolgast. Sie war im 14. Jahrhundert nach Lübeck die bedeutendste Hansestadt im südlichen Ostseeraum. Zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen mit den Herrschern von Dänemark gipfelten 1370 im Frieden von Stralsund. Nach dem Niedergang der Hanse nahm Stralsunds Bedeutung ab. Die Stadt lebte jedoch weiterhin vorwiegend vom Fernhandel und Nahhandel sowie vom Schiffbau.

Bereits 1525 traten die Bürger Stralsunds mehrheitlich zum evangelischen Glauben über. Die Stadt war damit Schrittmacher der Reformation in Norddeutschland.

Im Dreißigjährigen Krieg widerstand Stralsund mit Hilfe von Schweden und Dänemark der Belagerung durch Wallensteins Truppen; es folgte eine fast 200-jährige Zeit der Zugehörigkeit zum Königreich Schweden als Teil von Schwedisch-Pommern. Im Pommernfeldzug 1715/1716 wurde die Festung Stralsund am 23. Dezember 1715 von den verbündeten Dänen, Preußen und Sachsen eingenommen. Stralsund wurde dänisch, kam aber 1720 im Frieden von Frederiksborg zusammen mit Rügen und dem pommerschen Festland nördlich der Peene an Schweden zurück.

1815 kam Stralsund zu Preußen und wurde Sitz einer Oberpostdirektion, eines Regierungsbezirks mit fünf Kreisen und der preußischen Marinebasis (1871 nach Kiel verlegt). 1868 verschmolzen die Oberpostdirektionen Stralsund und Stettin zur Oberpostdirektion Stettin.

Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte Stralsund kurzzeitig heftige Unruhen, bis sich 1919 eine bürgerliche Stadtregierung etablierte; diese wurde 1933 von den Nationalsozialisten abgelöst. 1939 wurden aus der Landesheilanstalt Stralsund 1.287 Patienten deportiert. Die Deportierten wurden Opfer von Krankenmorden an unterschiedlichen Orten, unter anderem beim Massaker von Piaśnica.

Dem schwersten Bombenangriff auf Stralsund am 6. Oktober 1944 fielen etwa 800 Menschen zum Opfer, weite Teile der Stadt wurden zerstört oder beschädigt. Am 1. Mai 1945 wurde Stralsund von der Roten Armee besetzt; nach dem Zweiten Weltkrieg war Stralsund 1945 Teil der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands.

Während der Zeit der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) wurden in der Stadt zahlreiche Plattenbausiedlungen errichtet, der historische Altstadtkern allerdings verkam. Wirtschaftlich lebte die Stadt vor allem vom Schiffbau auf der Volkswerft Stralsund, die Schiffe für die Sowjetunion wurden teilweise im 10-Tage-Rhythmus fertiggestellt.

Nach der politischen Wende wurde Stralsund 1990 Modellstadt der Städtebauförderung. Der historische Stadtkern mit dem Altstadthafen wurde mit Hilfe der Programme zur Städtebauförderung und zum städtebaulichen Denkmalschutz gründlich saniert. Auch das Wohnumfeld der Plattenbausiedlungen Grünhufe und Knieper wurde im Rahmen der Programme „Aufwertung“, „Stadtumbau Ost“ und „Soziale Stadt“ verbessert und ein Wohnungsrückbau eingeleitet.

Seit 2002 ist Stralsunds Altstadt zusammen mit der von Wismar UNESCO-Welterbe, unter dem Namen Altstädte von Stralsund und Wismar. Im Zuge dessen gab es einen großen Investitionsschub in Baudenkmäler und Infrastruktur, was den Tourismus beflügelte.

Wirtschaftlich gab es nach der Wende große Herausforderungen, die in der strukturschwachen Region erhebliche Probleme verursachen. Der dadurch einsetzende Strukturwandel führt allmählich zu stabileren Bevölkerungs- und Arbeitsmarktverhältnissen. So steigt die Bevölkerungs- und Beschäftigtenzahl in Stralsund seit einiger Zeit kontinuierlich.

Im Zuge der Kreisgebietsreform 2011 wurden die bis dato kreisfreie Stadt Stralsund sowie die Landkreise Rügen und Nordvorpommern Teile des neuen Landkreises Vorpommern-Rügen mit Verwaltungssitz in Stralsund.

Am 1. August 2016 wurde Stralsund die Bezeichnung staatlich anerkannter Erholungsort verliehen.

Quelle: Wikipedia

Leider hatte ich nicht genug Zeit um noch das Ozeaneum zu besuchen. Es ist Norddeutschlands größter Museums­neubau und hat eine Ausstellungs­fläche von rund 8 700 Quadrat­metern. Man kann die Unterwasser­welt der Nord- und Ostsee und des nord­atlantischen Polar­meers erleben und sollte dafür genügend zeit einplanen. Das nächste Mal …

Wir sind dann am späten Nachmittag noch nach Barhöft gefahren.

Stadtrundgang in Stralsund

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