Drei Wochen Südafrika: Das klingt zunächst einmal nach easy-going mit viel Zeit zum Verweilen. Als wir uns dann aber in dem Atlas die riesige Fläche zwischen Atlantik und dem Indischen Ozean ansehen, erscheinen die ersten Grübelfalten auf der Stirn. Südafrika ist die Hälfte eines Kontinents, wenn man einmal über die politischen Grenzen hinweg sieht. Also grenzen wir unser Reiseziel schon einmal auf die „Republik Südafrika“ ein. Übrig bleibt aber immer noch ein riesiges Gebiet: Das Land, das zwischen 22 und 35 Grad südlicher Breiteliegt, hat eine Fläche von 1.219.912 km². Das entspricht ungefähr dem 3,4-fachen der Fläche Deutschlands. Wie sollen wir unsere geplante Rundreise mit dem Mietwagen in drei Wochen schaffen und trotzdem etwas sehen und erleben?
Lange haben wir hin und her überlegt. Viele Reiseagenturen bieten die große Rundreise an, also mit Kapstadt, Gardenroute
und Inlandsflug nach Durban oder Johannesburg, um von dort aus noch einige Tage eine Safari im Krügerpark oder einem anderen Reservat machen. Wollen wir das? Oder wollen wir es gemütlich angehen, um wirklich etwas zu sehen und Kontakt mit Land und Leuten zu bekommen?
Nun, wir haben uns für die langsame Runde entschieden: Verschiedene Safaris natürlich, ein bisschen Strand und Wellness zum relaxen und die Hochebene der Drakensberge auf 1.600 Meter über N.N. erleben, das wollen wir. Nach intensiver Beratung mit unserer Agentur entscheiden wir uns für folgende Stationen: Von Johannesburg zunächst zum Blyde River Canyon, dann in den mittleren Teil des Kruger Parks um die „Big Five“ vor die Kamera zu bekommen, von dort aus in den südlichen Teil des Parks. Dann machen wir einen Abstecher nach Swaziland und fahren von dort in den Kosi Forest nahe an der Küste zum Indischen Ozean. Danach geht es nochmal für drei Nächte in den Hluhluwe – Imfolozi National Park und anschließend haben wir in Salt Rock ein Hotel direkt am Strand gebucht. Von dort soll es dann zurück ins Landesinnere gehen, zu den Battlefields bei Isandlwana, wo 1879 die Engländer von den Zulus fürchterlich verprügelt wurden, dann nochmal in die Drakensberge, bis wir schließlich wieder zurück nach Johannesburg müssen.
Fazit: Fast genau so haben wir es auch gemacht. 2.900 Kilometer sind wir auf teils hervorragend ausgebauten „Tollroads“, asphaltierten Landstraßen mit vielen „Potholes“ und schlammigen Sandpisten gefahren. Dazu kommen noch etwa 500 Kilometer mit dem geländegängigen Jeep durch den Busch.
Mal abgesehen von nächtlichen Pirschfahrten (im Busch, nicht an diversen Hotelbars!) war es insgesamt eine sehr erholsame und erlebnisreiche Reise, die wir wieder machen würden und empfehlen können.
Gut, es ergeben sich immer Änderungen, angeblich asphaltierte Straßen entpuppen sich als üble Sandpisten und es treten andere Widrigkeiten auf, die uns vor Ort immer wieder vor Herausforderungen stellen. So eine Reise lässt sich vom Wohnzimmer aus kaum perfekt planen. Das wollen wir auch nicht, ein bisschen Spannung und Abenteuer müssen bleiben. Wofür zahlen wir sonst das viele Geld!
In dem folgenden Bericht haben wir versucht, ein möglichst realistisches Bild von Südafrika vor euren Augen entstehen zu lassen. Wir schreiben über das, was uns besonders gut gefallen hat, erwähnen aber auch negative Punkte und versuchen denen einige Tipps zu geben, die eine ähnliche Reise planen und durchführen wollen.