Die Fahrt von Essaouria Richtung Marrakesh kann mal als unspektakulär bezeichnen. 185 km „allerweil grad zu“. Wir wollten uns nach dem beschaulichen Essaouria – und dem Stadtbesuch – nicht gleich wieder in das nächste Stadtabenteur stürzen und wählten daher einen Übernachtungsplatz ein bisschen außerhalb und in der Richtung des Gartens Anima von Andrè Heller.
Die angegebenen Koordinaten führten uns nur bis zur Abzweigung von der Hauptstraße. Danach folgten wir einer etwas sehr vereinfachten Beschreibung. Aber – der Platz war gut ausgeschildert. „Manzil La Tortue“ – aha also irgendwas mit Schildkröten. Camping-Platz mit Gästehaus, Berberzelt und Swimmingpool – naja wir wissen ja, was wir von den Pools zu halten haben. Da haben wir jetzt hinreichend Erfahrung gesammelt.
Manzil la tortue – Eine angenehme Überraschung
Und dann welche Überraschung: wir finden eine gepflegte, schattige Gartenanlagen, eine freundliche Begrüßung – wenn auch nur auf französisch – und einen herrlichen Pool vor.
Umsäumt von schattigen Plätzchen mit Liegen und Polster – und ein paar kultivierten Menschen. Ganz offensichtlich trifft sich hier die europäische Oberschicht von Marrakesh. Hier kann man sich ungeniert im Bikini und knappen Tops und Pants zeigen. Die Männer sind cool und führen die Damen am Wochenende zum pool-lunch aus.
Wir haben dort zu Abend gegessen – das bisher beste Tajine! So wie ich mir das immer vorgestellt hatte, mit orientalischen Gewürzen wie Zimt, Kreuzkümmel, Sesam und getrockneten Aprikosen war es ein ganz phantastisches Lamm-Tajine.
Einfach schön war es dort, die Nacht war ruhig und wir haben es genossen, auch wenn mir der Zusammenhang mit den Schildkröten nicht wirklich klar wurde. Aber es war überall eingestickt und aufgemalt. Ein Campingplatz im Grünen und jedes WoMo steht ein bisschen intim. Es waren ungefähr fünf oder sechs Camper dort. Alles ganz unauffällig, man hat sich überhaupt nicht wahrgenommen.