Beim letzten Urlaub in Marokko ist ja die Wüste ein wenig zu kurz gekommen und es war damals schon unser Wunsch noch mal nach Marokko zu fahren und dort eine längere Wüstentour zu machen. Leider kam Corona dazwischen und so hat es sich dann doch ein bisschen hingezogen bis wir wieder Marokko planen konnten. Wir hatten uns überlegt dieses Mal nicht mit dem Auto durch halb Europa zu fahren, sondern ab Genua mit der Fähre nach Tanger Med.

Und so haben wir eine Fähre gebucht für Hin- und Rückfahrt. Wie immer war die Zeit vorher etwas stressig, aber am Mittwoch haben wir es dann doch geschafft pünktlich um 9:00 Uhr, wie geplant, zu starten. Nöstlbach – Genua ist jetzt nicht die ganz große Reise aber doch rund 650 km. Am späten Nachmittag waren wir in Genua. Bei park4night hatten wir uns auch schon einen schönen Übernachtungsplatz ausgesucht. Auf dem Weg dorthin sahen wir jedoch am Straßenrand Wohnmobile parken und haben kurzerhand beschlossen nicht mehr weiter zu fahren sondern genau dort auch zu parken. Es war eine gute Entscheidung, die Nacht war ruhig und wir sind sehr bequem dort gestanden.

Ab 8:00 Uhr sollte am nächsten Morgen der Check in offen sein und so haben wir uns gegen 7:30 langsam auf den Weg gemacht. Eigentlich wollten wir noch frühstücken haben aber entweder keine anständige Bar oder keinen anständigen Parkplatz gefunden und nach gefühlten 20 km Umweg, die wir gefahren sind, weil alles so schlecht ausgeschildert ist, sind wir dann doch erfolgreich in der Schlange gestanden. Nirgends fanden wir eine navifähige Adresse. Hier für alle, die auch dort hin wollen unser Standort:

GNV – Stazioni Marittime, 16126 Genua, Italien 44,40718° N, 8,90864° O

Leider muss man alles erst fünf mal nachfragen und so erhielten wir auch die Auskunft wir sollten jetzt erst mal ins Büro zum Check in gehen. Dort mussten wir unsere Pässe und Impfausweise vorlegen. Wir sollten uns auch noch bei der Polizei einer Kontrolle unterziehen. Problem an der Sache, da war keiner. In fragmentösem Englisch erklärte man uns, die Polizei würde irgendwann so gegen 9:00 Uhr oder 9:30 Uhr oder 10:00 Uhr ihre Schalter öffnen. Wir füllten noch Formulare aus, die man uns in die Hand gedrückt hatte und siehe da tatsächlich wurden die Schalter geöffnet und wir bekamen unseren Stempel.

Okay mittlerweile war es fast 10 Uhr und wir haben erst mal gemütlich im WoMo gefrühstückt. Das ist ja das schöne an so einem Teil, dass man alles dabei hat, vom Bett über den Kühlschrank zum Herd und natürlich auch eine Kaffeemaschine, entweder richtig elektrisch oder eben die klassische Drückmaschine.

Ein kleiner Spaziergang durch die Reihen der Wartenden warf so manche Frage bei mir auf. Was zum Kuckuck haben all die Menschen da dabei? Ein kritischer Blick auf die Reifen der Pkws warf die nächste Frage auf, ob das alles getunte Fahrzeuge sind? Extra tiefergelegt, breite Reifen etc. Ein Blick ins Innere der Autos erklärte alles. Es war Platz genau für den Fahrer und sonst niemanden. Der restliche Platz war mit Sachen vollgestopft. Hoch aufgepackt waren die Autos und alles was vermeintlich Wichtige und Notwendige ist dabei. Sogar mehrere Spüleinsätze mit Edelflugrost aus Edelstahl für die Einbauküche zierten die Dachreling eines Autos. Kurz überlegen wir, ob wir wohl zu wenig dabei haben? Wir kommen uns ganz arm vor … so ganz ohne Gepäck und Warenlager auf dem Dach.In den nächsten Tagen finden wir jedoch in den einschlägigen Läden genau diese Waren wieder – also alles nur Einkäufer …

Die Überfahrt gestaltet sich ruhig und wie erwartet sehr langweilig. Alles auf der Fähre hat zu und sieht ordentlich vergammelt aus. Der vermeintliche Pool ist ohne Wasser, also mehr so eine Art Müllsammelstelle und alles andere ist abgesperrt. Wie gut, dass ich mir einiges zum lesen mitgenommen habe und so die Zeit sehr gut überbrücken konnte. Nach einem Halt in Barcelona waren wir dann nach gut zwei Tagen in Tanger Med. Die Durchsagen kann man kaum verstehen und auf nachfragen erfahren wir, dass wir uns unseren Einreisestempel für Marokko schon an Bord holen können. Und plötzlich geht es dann ganz schnell – alle drängeln und im Fahrezugdeck ist ein Gehupe und Gedränge, dass man meint, das Schiff geht jeden Moment unter. Willkommen in Marokko …

Wir lassen uns anstecken und beeilen uns auch. Schon sind wir draußen und mal wieder an einer Kontrollstelle. Man fordert uns auf, auf der Seite zu parken. Es passiert nichts. Neben uns steht noch ein WoMo aus Deutschland und ich unterhalte mich mit der Frau. Dabei erfahre ich, dass irgendein Zettel, den es gestern auf dem Schiff gab, eingescannt werden soll. Wir haben nichts – auch nichts gehört oder verstanden, dass man da was abholen soll. Also gehe ich in das nächste Büro, dort sitzt eine sehr freundliche junge Frau und meint, sie würde das für mich machen. Nachdem sie mich nach mitreisenden Hunden, Katzen, Pferden und Fahrrädern gefragt hat bekomme ich auch schon das „Pickerl“ und wir können losfahren. Die anderen müssen noch warten … Gott ist einfach mit den Dummen … ;))

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