Wir haben die Fenster nicht verdunkelt und ich sehe, wie gegen dreiviertel fünf die Sonne die gegenüberliegenden Berge in verheißungsvolle Farben taucht. Aufstehen und fotografieren? Nö, das macht wieder so Lärm und Harald ist dann auch wach und am Ende muss ich dann gleich aufbleiben und frühstücken. Da drehe ich mich lieber nochmal um und genieße das Gefühl von Urlaub und freier Wahl der Aufstehzeit.
Unser nächstes Ziel ist Monemvassia. Überall lese ich, dass es zum absoluten Pflichtprogramm gehört und ein zauberhaftes Städtchen sein soll. Wir werden sehen. Erst einmal führt uns der Weg der Küste entlang des Argolischen Golfs Richtung Süden. Später geht es dann in Berge und dort überrascht uns eine tolle Landschaft. Grün und mit vielen gelben Kissenstauden am Straßenrand. Sieht hübsch aus und auch die Straße ist sehr gut ausgebaut. Ich hoffe sehr, dass es so bleibt. Bis wir dann an einem Strand einige Kilometer vor Monemvasi ankommen. Der Platz ist als ein sehr guter Übernachtungsplatz ausgewiesen und das scheinen auch alle Wohnmobilfahrer gelesen zu haben. Es ist voll. In einer langen Reihe stehen große und kleine Womos in einer langen Schlange. Ich erspähe eine kleine Lücke. Das könnte passen. Ein Pkw steht auch noch dort und der Fahrer sieht, wie ich mich da reinquäle. Da fuchtelt er wild mit den Armen und bedeutet mir, ich soll doch einen Moment warten, er fährt schnell ein Stückchen raus und macht mir Platz. Also das muss ich jetzt schon mal sagen, die Griechen sind, gerade im Straßenverkehr so was von zuvorkommend. Das ist richtig toll. Ganz oft wenn es eng wird in den kleinen Gassen in den Dörfern fahren sie ohne zu überlegen sofort zurück und schauen, dass ich da gut vorbeikomme. Jetzt weiß ich nicht, ob das an sich so ist oder nur Mitleid mit mir, weil Frau am Steuer von so einen großen Auto … Egal, Hauptsache es dient der Sache und ich finde die Griechen total nett.
Nach einer friedlichen Nacht mit „Fast Vollmond“ machen wir uns am nächsten Tag auf um Monemvassia zu besuchen. Eine niedliche spätmittlealterliche Stadt mit malerischen Gassen und Plätzen. Der Ort liegt auf einer 1700 m langen und 300 m breiten Halbinsel, die nur über einen Weg zu erreichen ist. Wir schlendern durch die Gassen, trinken einen Espresso in einer total überfüllten Kneipe. Corona ist vorbei – denkt man. Die Tische stehen enger als je zuvor und für Bedienung und Gäste ist ein Durchkommen fast unmöglich. Das Städtchen endet dann in einer Ausgrabungsstätte. Byzantinische Fürsten und Venezianer haben sich hier die Hand gegeben und abwechselnd die Stadt bzw. Insel besetzt. Die Venezianer exportierten von hier aus Wein, den sie Malavsierwein nannten und der es zu beachtlicher Berühmtheit geschafft hat.
Nach der Stadtbesichtigung fahren wir weiter bis fast an die Spitze des „zweiten Fingers“, queren und umrunden ihn bis wir die Nacht in Karavostasi verbringen. Es gibt dort wohl einen schönen Stellplatz bei einem Restaurant mit Meerblick, Strand und gutem Essen. Als wir den Platz erreichen steht ein „Monstermobil“ mitten drin und blockiert so für jedes anderes Wohnmobil den Platz. Unter den Bäumen kann ich nicht durchfahren, weil die Äste so tief hängen und an ihm vorbei – keine Chance. Der Mann sitzt neben seinem Monster auf einen Stuhl und guckt nur halbdümmlich zu. Ich ärgere mich schon. Aber was soll’s. Park4Night zeigt uns Alternativen und stehen wir dann am Hafen, mitten in der Stadt, essen auch gut und hatten eine friedliche Nacht.
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