Nach dem wunderbaren Urlaub in Südafrika haben wir uns entschlossen doch noch mal auf die Suche nach einem Leoparden zu gehen. Namibia soll da angeblich mit guten Ergebnissen aufwarten können. Also geht es dieses Jahr nach Namibia. Viele Geschichten ranken sich um dieses Land – nichtzuletzt die Vergangenheit als Deutsche Kolonie. Wüsste man es nicht besser, die Namen der Reiseziele klingen nach einer Rundreise durch Deutschland. Wir sind gespannt. Mitte Januar geht es los und wir freuen uns schon sehr.

Es ging dieses Mal ein bisschen plötzlich mit dem Abflug, hatte ich doch den Ankunftstag in den Kalender geschrieben und nicht den Abflugtag. Ja, so kann man schon mal ein bisschen ins schleudern geraten. Aber hat ja doch noch alles super geklappt. Wir waren pünktlich am Flughafen, der Parkservice hat das Auto geholt und wir konnten ganz entspannt einchecken. Qatar Airlines – nun man muss da nicht viel drüber sagen, genauso beengend und das Essen genauso miserabel wie LH und all die anderen.

Meine Laune sinkt auf den Nullpukt, wenn ich durch die Businessclass latschen muss und mir man dort keinen Sitz zuweist. Aber der Geiz halt … Selber schuld. Jeder sitzt und wir warten auf den Abflug, als ein Fluggast mit südländischem Aussehen vom männlichen Personal durch den Flieger geschleift wird, offensichtlich fühlt er sich sehr elend. Der Abflug wird verschoben. Die Flugmädels machen Handgepäckkontrolle, jeder muss sein Gerümpel in den Fächern über ihm identifizieren und im Gepäckraum unter uns rumpelt es. Ich denke nur, hoffentlich war dem wirklich schlecht, am Schluss hatte er keine Lust mit irgendeinem seiner Gepäckstücke zu fliegen, weil die vielleicht etwas explosiv sind … Ja, mein Gott, es passiert halt soviel und immer denkt man, das passiert nur anderen.

Der Sanitätswagen kommt und er wird medizinisch versorgt. Und dann geht es auch schon mit einer halben Stunde Verspätung ohne ihn los. Das wird schon noch klappen mit dem Anschlussflug in Doha. Wir rollen Richtung Startbahn, als der Flieger plötzlich umdreht und wieder zum Gate rollt. Was ist denn nun los? Wir docken an. Zwei Sanitäter, zwei Polizisten und ein Notarzt kommen an Bord. Die Leute hinter mir zücken das Handy um zu fotografieren und zu filmen. Kurz denke ich auch daran, aber nur ganz kurz und nur um der Nachwelt meine letzten Minuten/Stunden meines Lebens zu erhalten. Aber wenn ich nicht mehr bin, ist auch mein Handy nicht mehr – also bleiben lassen – so was macht man nicht. Da ruft auch schon der Notarzt, dass die Leute ihre Handys sofort wegstecken sollen und nicht mal daran denken sollen, Aufnahmen zu machen. Uups – ich hab daran gedacht. Einem weiteren südländisch aussehenden Fluggast ist schlecht. Keine Ahnung ob die sich kannten oder etwas miteinander zu tun hatten. Er wird mit Engelszungen auf bayrisch überredet den Flieger zu verlassen. Er will nicht. Es mischen sich andere Fluggäste ein und er wird übel beschimpft. Ich hoffe, dass nicht noch eine Meuterei beginnt und wir gar nicht mehr fliegen können. Irgendwann lässt er sich vom seinem Platz ziehen und die mittlerweile angeschobene Treppe hinunter befördern. So, dann kann es jetzt ja losgehen. Der Rest verläuft problemlos, wir bekommen den Anschlußflug und sind pünktlich in Windhuk. Ein kleiner Flughafen, alles ist überschaubar und nach der Passkontrolle sehen wir auch schon den Bidvest Schalter, an dem wir unser Auto bekommen sollen.

Mit einem nagelneuen Nissan X-Trail 4WD starten wir unsere Reise durch Namibia. Unser Navi lassen wir im Koffer, schon vom Parkplatz aus kann man sehen wie die Straßen verlaufen. Es gibt nicht viele Straßen in Namibia. Und die paar wenigen sind gut ausgeschildert. Keine Kunst, bei der minimalen Anzahl. Unsere erste Destination befindet sich 75 km entfernt westlich von Windhuk mit dem schönen Namen „GocheGanas“. Nach einem langen Flug, auch wenn man nicht selber fliegen muss, ist es sehr angenehm den ersten Tag erst einmal langsam angehen zu lassen. So kann man sich auf das Klima, die Straßenverhältnisse und die neuen Eindrücke besser einstellen und nochmal richtig ausschlafen bevor es am nächsten Tag für eine längere Etappe auf die Reise geht.

Eine Runde am Swimmingpool und eine entspannende Massage für den Hals und Nacken, die nach der Nacht im Flieger ziemlich strapaziert sind tun gut. Appropos – was macht ihr so mit eurem Kopf in der Nacht, wenn ihr im Flieger schlafen müsst? Meiner kippt immer auf eine Seite weg und tut dann echt weh, so dass ich ihn kaum wieder gerade bekomme. Die Tante dort im Spa hat ihn wieder gerade bekommen. Als wir das Spa verlassen, bricht sie in helle Verzückung aus. Ich denke, dass sie mir eine besonders tolle bunte Echse oder so etwas ähnliches zeigen will. Nein, weit gefehlt, sie entdeckt auf dem Gehweg ein paar Regentropfen. Für den gemeinen Deutschen jetzt nicht unbedingt eine Rarität, aber für so eine afrikanische Seele ein Highlight. In Namibia hat es in manchen Gebieten seit über zehn Jahren nicht mehr geregnet, Wasser ist Mangelware.

Am späten Nachmittag startet der erste Gamedrive. Ich fühle mich, als wenn keine zwölf Monate zwischen dem letzten Gamedrive und heute gewesen wäre. Wir setzen unseren Urlaub einfach fort. Da kommt auch schon die erste Giraffe in Sicht. Es sind so schöne majestätische Tiere.  Junge weibliche Giraffen. Mit dem offenen Jeep fahren wir weiter und genießen die erste afrikanische Roadmassage. Strauße, Schakale und natürlich Oryxe begegnen uns. Der Oryx ist das Nationaltier von Namibia. Eine Antilopenart mit langen, spitzen Hörnern. Die Männchen sind stets alleine und abseits von einer Herde. In einer Herde befinden sich nur Weibchen und Jungtiere. So schaukeln wir durch die Steppe als unser Fahrer abrupt stehen bleibt. Jetzt schon Sundowner? Die Sonne seht doch noch am Himmelszelt. Da nuschelt er irgendwas von Gaszug und so … Er kramt und wühlt im Auto herum und taucht dann mit einem Bowdenzug wieder auf. Aha – der Gaszug ist gerissen und er will ihn reparieren. Ich frage ob er das kann (als wenn ich es könnte – blöde Frage) und ob er weiß was er tut. Kopfüber klettert er in den Motorraum nuschelt und flucht und klappert und scheppert dort herum. Ob wir ein Messer hätte, fragt er dann. Mist – habe ich ja sonst immer dabei, aber ich bin ohne Handtasche auf diesem Ausflug unterwegs. Hätte ich mal … Er funkt die Lodge an, keiner hört ihn.

Da überlegt man sich schon mal, wie es wohl wäre die Nacht da draußen verbringen zu müssen. In Sichtweite stehen Oryxe, Strauße und Blackbag Schakale. Das sind ja auch alles nur Tiere. Mit Hunger und so … auch auf Menschen? Irgendwann klappt es dann doch noch mit der Reparatur und wir fahren weiter. Vor uns hüpfen unendlich viele Erdhörnchen auf der Steppe herum. Und irgendwelche Hühnerarten von der er uns erklärt, man würde sie Marahthon Chicken nennen, nicht wegen der ausdauernden Lauffreudigkeit, sondern weil man sie viele Stunden kochen müsse, bis sie weich und verzehrbar sind. Auf einer Anhöhe genießen wir einen wunderbaren Ausblick auf einen Sonnenuntergang mit Gewitterwolken, Blitz und Donner und trinken dazu GinTonic. Willkommen in Afrika. Das Hühnchen zum Abendessen war jedenfalls weich und zart und schmeckte vortrefflich. Ein Glas südafrikanischer Weißwein sorgt für die entsprechende Bettschwere und wir schlafen tief und fest, bis am nächsten Morgen uns die Sonne weckt. Der Panoramablick von unserem Fenster aus ist gigantisch.

Namibia Rundreise von und nach Windhoek

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Das fanden wir gut:

Ausgezeichnetes Essen
Toller Blick vom Zimmer aus
Spa und Pool sowie Massagen sind sehr gut
Freundliches Personal

Das würden wir besser machen:

Wir könnten es nicht besser …



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Das sollte man unbedingt machen

Frische Austern und tollen Fisch gibt es in den chicen Lokale direkt an der Promenade mit Blick auf das Meer. Unbedingt Platz reservieren. Man kann auch auf der Jetty essen, wir hatten leider keine Zeit mehr dazu.

Altstadthaus – direkt um die Ecke vom Cornerstone Guesthouse. Deftige deutsche Küche mit schönem Biergarten. Ist ein auch beliebter Treffpunkt um Bier zu trinken.

Eine Wüstentour zu den LittleFive. Dazu mehr im nächsten Beitrag.

Eine halbtägige Bootstour zu den Sandbänken vor Walvis Bay und ihren Flamingos, mit Besuch von Robben an Bord.

Die Innenstadt ist überschaubar. Viele nette Geschäft, meistens deutschsprachig. Hier gibt es alles was das Frauenherz begehrt. Schuhe, Taschen und Klamotten. Geht in die Innenhöfe, dort finden sich manchmal wahre Kleinode an Boutiquen. Auch einen Frisör für den Herrn. Der Handwerksmarkt war uns ein bisschen zu touristisch und die Verkäufer aufdringlich.

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